AutorInnenidentifikation

Publikationen haben im Wissenschaftsbereich einen hohen Stellenwert und tragen zur Sichtbarkeit der eigenen Forschung bei. Daher ist es im Interesse der Forschenden, dass alle AutorInnen einer Publikation klar erkennbar sind und das Werk den verantwortlichen Personen zugeordnet werden kann.
Die eindeutige und korrekte Identifikation einer Autorin / eines Autors ist jedoch nicht immer gewährleistet. Mögliche Gründe hierfür sind unterschiedliche Schreibweisen des Namens, häufig vorkommende Namen, Namensänderungen, Namen mit Sonderzeichen/Umlauten, die zu abweichenden Schreibweisen in Datenbanken führen können oder auch ein Wechsel der Institution. Dadurch können Publikationen zum Teil nicht oder nur unvollständig den jeweiligen AutorInnen zugeordnet werden.
Daher empfiehlt die Universität Bayreuth allen Forschenden, sich zu Beginn ihrer akademischen Laufbahn auf eine (international) einheitliche Schreibweise des eigenen Namens in wissenschaftlichen Publikationen festzulegen. Dies gilt vor allem bei Namen mit Umlauten (ä, ö, ü), Präfixen (z.B. von, van der, de), scharfem S (ß), Konjunktionen, mehreren Vornamen, Verwandtschaftsbezeichnungen oder bei Doppelnamen.
Zudem gibt es verschiedene Systeme zur AutorInnenidentifikation, wie beispielsweise die ORCID iD des verlags- und institutionsunabhängigen Systems Open Researcher and Contributer ID (ORCID) oder die datenbankspezifische ResearcherID im Web of Science (Clarivate Analytics) beziehungsweise den Scopus Author Identifier von Scopus (Elsevier). Nicht immer ist es notwendig, sich eigeninitiativ ein AutorInnenprofil zu erstellen, da manche Datenbanken - wie zum Beispiel Scopus - bereits automatisch Profile für Autorinnen und Autoren anlegen, deren Publikationen in der Datenbank erfasst sind. Bei bestehenden AutorInnenprofilen ist es aber sinnvoll, diese regelmäßig durchzusehen und bei Bedarf zu aktualisieren oder zu korrigieren.
Durch ein eindeutiges AutorInnenprofil wird sichergestellt, dass die in der jeweiligen Datenbank erfassten Publikationen auch der Autorin / dem Autor korrekt zugeordnet werden. Die Verwendung eines oder mehrerer Systeme zur AutorInnenidentifikation ist abhängig von den Gepflogenheiten einzelner Fachdisziplinen und der gewünschten Sichtbarkeit. Im Folgenden werden einige der bekannteren Systeme zur AutorInnenidentifikation kurz vorgestellt.

ORCID

Open Researcher and Contributer ID (ORCID) ist ein verlags- und institutionsunabhängiges Verzeichnis zur eindeutigen Identifikation von Forschenden und hat in den letzten Jahren national wie international stark an Bedeutung gewonnen.
Vorteile eines ORCID-Profils:
  • Publikationsliste: Verschiedene Formen des wissenschaftlichen Outputs, zum Beispiel Artikel, Monografien, Kongressbeiträge, aber auch Forschungsdaten, Patente oder Software können im ORCID-Profil nachgewiesen werden.
  • Sichtbarkeit: Die ORCID iD (16-stellige persistente Identifizierungsnummer, zum Beispiel 0000-0001-5727-2427) unterscheidet Forschende von anderen, eventuell auch namensgleichen Forschenden und gewährleistet die eindeutige Zuordnung der wissenschaftlichen Beiträge.
  • Kontrolle: Forschende behalten jederzeit die Kontrolle über ihre Daten und können anhand der Privatsphäre-Einstellungen entscheiden, welche Informationen öffentlich sichtbar sind und mit wem welche Daten ausgetauscht werden. Mögliche Einstellungen sind „öffentlich“, „begrenzt“ (auf sogenannte trusted parties) oder „privat“.
  • Interoperabilität: Das ORCID-Profil kann mit anderen IDs (zum Beispiel ResearcherID, Scopus Author ID) verknüpft und die Publikationsmetadaten aus dem jeweiligen Profil in das eigene ORCID-Profil übernommen werden. Wenn die ORCID iD mit dem System der anderen Organisation verknüpft wird, erfolgt die Aufforderung, der Organisation den Zugriff auf das ORCID-Profil freizugeben. Diese Freigabe kann bei Bedarf jederzeit widerrufen werden.
  • Vereinfachung des Publikationsprozesses bei Verlagen: Einige Verlage erwarten bei Einreichung eines Manuskripts zumindest von den korrespondierenden AutorInnen die Angabe einer ORCID iD. Verlage, die sich verpflichtet haben, ORCID iDs im Publikationsprozess zu verlangen, sind auf den Seiten von ORCID in einem offenen Brief zu finden.
Als AutorIn können Sie sich kostenfrei bei ORCID registrieren und ein ORCID-Profil anlegen. In Ihrem ORCID-Profil können Sie auch verschiedene Namensvarianten angeben und Verlinkungen auf Ihre Webseite oder zu weiteren AutorInnenidentifikatoren einrichten.
Seit 2016 unterstützt das DFG geförderte Projektvorhaben „ORCID DE“ die Implementierung der ORCID an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland. Die Universität Bayreuth ist im Januar 2019 dem ORCID Deutschland Konsortium beigetreten.
Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von ORCID als übergreifendem und – im Gegensatz zu Researcher ID und Scopus Author ID - nicht proprietärem System zur AutorInnenidentifikation wird die Verwendung der ORCID iD von der Universität Bayreuth empfohlen.

ResearcherID

ResearcherID ist ein Verzeichnis eindeutiger Identifikatoren für Autorinnen und Autoren im Web of Science (Clarivate Analytics, ehemals Thomson Reuters). Eine ResearcherID eignet sich für Forschende, deren Publikationen im Web of Science erfasst werden.
Als Autor oder Autorin können Sie sich für eine ResearcherID (9-stellige alphanumerische Zeichenfolge, zum Beispiel: A-1009-2008) registrieren und ein eigenes AutorInnenprofil anlegen. Anschließend können Sie die Metadaten Ihrer Publikationen aus dem Web of Science Ihrer ResearcherID-Profil zufügen und Ihre Publikationsliste erstellen. So können Sie sicherstellen, dass Ihre Publikationen im Web of Science auch Ihnen zugeordnet werden. ResearcherID stellt Ihnen für Ihre eigene Publikationsliste auch Zitationsmetriken zur Verfügung, eingeschränkt jedoch auf die Publikationen, die über die Web of Science™ Core Collection in Ihr Profil eingefügt wurden und somit auch im Web of Science verzeichnet sind.
Wenn Sie ein ORCID-Profil haben, können Sie dieses mit der ResearcherID (seit Mai 2019 integriert in Publons) verknüpfen. Dadurch haben Sie verschiedene weitere Optionen und können beispielsweise Publikationsdaten von Publons zu Ihrem ORCID Profil schicken. Weitere Informationen finden Sie unter: How does Publons integrate with ORCID?

Scopus Author Identifier

Der Scopus Author Identifier (Scopus Author ID) wird automatisch von Scopus (Elsevier) vergeben, wenn eine Publikation in der Datenbank Scopus verzeichnet wird (zum Beispiel: 56030991900). Namensvarianten oder verschiedene Affiliationen (institutionelle Zugehörigkeiten) bei Publikationen können jedoch dazu führen, dass für die/den gleichen Autor/in mehr als ein Profil vorhanden ist. Über das kostenfreie Such-Tool können Sie nachprüfen, ob bereits ein AutorInnenprofil von Ihnen bei Scopus vorhanden ist. Wenn Sie Fehler im AutorInnenprofil korrigieren möchten oder mehrere AutorInnenprofile von Ihnen vorliegen, die Sie zusammenführen möchten, können Sie die gewünschten Änderungen über den sogenannten Author Feedback Wizard bei Scopus beantragen.
Da neue Publikationen in Scopus automatisiert den AutorInnenprofilen zugewiesen werden, die Publikationen aber nicht immer eindeutig zugeordnet werden können, ist es sinnvoll, Ihr AutorInnenprofil regelmäßig durchzusehen und bei Bedarf zu aktualisieren. So stellen Sie sicher, dass alle Ihre bei Scopus verzeichneten Publikationen auch in Ihrem AutorInnenprofil erscheinen und Ihnen zugeordnet werden. Wenn Sie ein bestehendes ORCID-Profil haben, können Sie Ihre Publikationsdaten von Scopus in Ihr ORCID-Profil importieren.
Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von ORCID als übergreifendem und – im Gegensatz zu ResearcherID und Scopus Author ID - nicht proprietärem System zur AutorInnenidentifikation wird die Verwendung der ORCID iD von der Universität Bayreuth empfohlen.
Gerne beantworten wir Ihre weiteren Fragen:

Dr. Birgit Regenfuß

Tel. 0921 / 55 - 3415

Clemens Engelhardt

Tel. 0921 / 55 - 3429